Kennst du das Gefühl, wenn du merkst, dass du eigentlich „Nein“ meinst – aber „Ja“ sagst? Oder wenn du dich anpasst, freundlich bleibst, obwohl in dir alles rebelliert?

Viele von uns sehnen sich nach Authentizität – nach dem Gefühl, wirklich wir selbst zu sein. Gleichzeitig fühlt es sich oft riskant an.
Sich authentisch zu zeigen, kann sich anfühlen wie ein nackig machen vor anderen. Plötzlich sind wir sichtbar – mit all unserer Verletzlichkeit, unseren Gefühlen, unseren Bedürfnissen.

Authentizität als Grundbedürfnis

In der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) sprechen wir davon, dass alle Menschen die gleichen Grundbedürfnisse haben. Eines davon ist Authentizität – das Bedürfnis, echt zu sein, sich selbst treu zu bleiben, das Innere nach außen bringen zu dürfen.

Wenn dieses Bedürfnis erfüllt ist, fühlen wir uns lebendig, verbunden und frei. Wenn es nicht erfüllt ist, entstehen Anpassung, Druck, Überforderung – manchmal sogar das Gefühl, nicht mehr wir selbst zu sein.

Warum es so schwer ist, echt zu sein

Schon als Kinder lernen wir: „Sei brav.“ „Mach es allen recht.“ „Pass dich an.“ Viele von uns haben verinnerlicht, dass Zugehörigkeit oft an Bedingungen geknüpft war: Wir sind „liebenswert“, wenn wir Erwartungen erfüllen.

Kein Wunder also, dass es uns schwerfällt, uns authentisch zu zeigen.
Denn Authentizität bedeutet:

Ich zeige, wie es mir wirklich geht.
Ich sage, was ich wirklich fühle.
Ich stehe zu meinen Grenzen.

Das macht verletzlich. Denn was, wenn andere das nicht mögen? Was, wenn ich zurückgewiesen werde?

Verletzlichkeit als Stärke

Marshall Rosenberg, der Begründer der GFK, sprach oft davon, dass wir durch Verletzlichkeit Verbindung schaffen. Denn wenn ich mich echt zeige, öffne ich einen Raum, in dem auch mein Gegenüber ehrlich sein darf.

Es ist paradox: Gerade dort, wo wir uns am verletzlichsten fühlen, entsteht oft die größte Nähe. Authentizität ist also kein Risiko, das uns schwächt – sondern eine Stärke, die Beziehungen vertieft.

Authentizität und Selbstfürsorge

Selbstfürsorge beginnt damit, dass ich ehrlich mit mir selbst bin. Wenn ich meine wahren Gefühle nicht wahrnehme oder meine Bedürfnisse verleugne, kann ich nicht gut für mich sorgen.

Gleichzeitig gehört dazu, dass ich meine Wahrheit auch mit anderen teile. Das bedeutet nicht, alles ungefiltert herauszuschleudern – sondern mich aufrichtig mitzuteilen, ohne Schuldzuweisungen.

Zum Beispiel so:

  • Statt: „Immer muss ich alles alleine machen!“
  • Lieber: „Ich fühle mich gerade überfordert und wünsche mir Unterstützung.“

Das ist Authentizität in Aktion – ehrlich, verletzlich, und trotzdem verbindend.

Kleine Übung: 3 Schritte zu mehr Authentizität

Du brauchst dafür nur ein paar Minuten und vielleicht Stift & Papier.

  1. Spüren
    Atme einmal tief durch und richte die Aufmerksamkeit nach innen.
    Frag dich: Wie geht es mir gerade wirklich? (Gefühle, Körpersignale, Gedanken)
  2. Benennen
    Finde ein Wort für dein Gefühl: z. B. müde, erleichtert, traurig, freudig.
    Frag dich: Welches Bedürfnis steckt dahinter? (Ruhe, Verbindung, Klarheit, Freude …)
  3. Teilen
    Überlege, ob du dieses innere Erleben mit jemandem teilen möchtest.
    Sag einen Satz, der ehrlich von dir erzählt – ohne Vorwürfe, nur über dich.
    Beispiel: „Ich merke gerade, dass ich Ruhe brauche und mich ein paar Minuten zurückziehe.“

👉 Mit dieser Mini-Übung stärkst du Schritt für Schritt deine Selbstwahrnehmung und traust dich, deine Echtheit nach außen zu bringen. So wird Authentizität nicht nur ein Wort, sondern ein gelebter Teil deines Alltags.

Authentizität in der Praxis

Wenn du in dieses Thema als Mama oder Papa tiefer eintauchen willst, kann auch das LilaLiebe®-Konzept nach Kathy Weber hilfreich sein. Es zeigt, wie Familien Nähe, Authentizität und Selbstfürsorge verbinden können.

Fazit: MUT ZUR ECHTHEIT

Authentizität braucht Mut, weil sie uns verletzlich macht. Und gleichzeitig ist sie ein Schlüssel zu echter Verbindung – mit uns selbst und mit anderen.

Wenn wir uns trauen, uns zu zeigen, wie wir sind, können wir aufhören, Rollen zu spielen. Wir gewinnen Klarheit, Freiheit und Nähe.

Denn Selbstfürsorge beginnt da, wo wir uns selbst nicht länger verstecken.

Möchtest du deine Authentizität stärken?

In meiner Arbeit mit Gewaltfreier Kommunikation und dem LilaLiebe®-Konzept begleite ich Menschen dabei, ehrlich, klar und mitfühlend sie selbst sein zu können – in der Familie, in der Partnerschaft, im Alltag.

Möchtest du mehr über darüber erfahren?

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Denn: Du bist nicht allein. Und du musst es nicht perfekt machen. Verbindung beginnt mit einem ersten Schritt – zu dir selbst.

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Mit Herz,
Melanie Lockenvitz – Räume für Wandel
Coachin für Gewaltfreie Kommunikation & LilaLiebe®-Beraterin nach Kathy Weber | Pädagogin | Fachkraft für Integration | Dreifach-Mutter im Patchwork


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